Köln. Die Urlaubszeit soll die schönste Zeit des Jahres sein. Dieses Jahr muss man dabei auch Corona berücksichtigen. Doch was, wenn man im Urlaub ganz normal krank wird oder sich verletzt? Der Malteser Hilfsdienst gibt Tipps, was Sie unbedingt als Reiseapotheke einpacken sollten.
Der Malteser Hilfsdienst in Nordrhein-Westfalen empfiehlt mit Blick auf die Ferienzeit, bei Reisen Medikamente gegen typische Urlaubserkrankungen mitzunehmen. „Eine Reiseapotheke ist vorteilhaft“, sagt der ärztliche Leiter des NRW-Krisenstabes der Malteser, Prof. Dr. med. Frank Marx, am Freitag in Köln. Sie erspare Zeit und Nerven und sorge dafür, dass man „garantiert das richtige und wirksame Medikament dabei“ habe.
"Manche Medikamente müssen speziell für Kinder geeignet sein"
Zu den typischen Urlaubserkrankungen zählen laut Marx Übelkeit, Sonnenbrand, Durchfall, Verstopfung, Erkältung, allergische Reaktionen, Prellungen und Zerrungen, Infektionen, Schmerzen und Fieber. Art und Umfang der Reiseapotheke seien abhängig von der Reisedauer und dem Urlaubsziel, aber auch von persönlichen Bedürfnissen und Erkrankungen.
„Wer mit Kindern verreist, muss daran denken, dass manche Medikamente – zum Beispiel Schmerzmittel und Mittel gegen Erbrechen oder Durchfall – speziell für Kinder geeignet sein müssen“, sagt der Malteser-Arzt. Viele Urlauber werden ihre Ferienzeit Corona-bedingt dieses Jahr in Deutschland verbringen und mit dem Auto verreisen. „Vergessen Sie nicht, vorher den Verbandskasten im Auto auf Vollständigkeit zu überprüfen und die Verfallsdaten zu checken“, rät Professor Dr. Marx. „Wer aber fliegt, sollte daran denken, die Reiseapotheke am besten im Handgepäck mitzunehmen. Denn so mancher Koffer gelangt nicht ans Ziel.“ Dabei müsse man jedoch auf die Vorschriften für Medikamente im Handgepäck achten.
Das empfiehlt der Malteser Hilfsdienst für die Reiseapotheke:
- Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille
- Verbandszeug wie Pflaster, sterile Kompressen, Mullbinden, Schere, Einmalhandschuhe, Fieberthermometer
- alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen
- von Ihnen vertragene Schmerzmittel (zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol)
- Mittel gegen Reiseübelkeit (zum Beispiel Dimenhydrinat)
- Mittel gegen Durchfall (Pulver mit Elektrolyten, ggf. Loperamid)
- Mücken- und Zeckenschutz (Repellentien)
- ggf. Mittel gegen Allergien und Augentropfen
- Gel gegen den Juckreiz bei Insektenstichen
- kühlende Salbe bei Sonnenbrand, lindernde Salbe bei Verstauchungen/Entzündungen
- ggf. Hals-Lutschtabletten
- Desinfektionsmittel und Seife sowie Mund- und Nasenschutz
Die Malteser raten, in Deutschland die Corona-App auch im Urlaub zu nutzen. Je mehr Menschen mitmachen, umso geringer ist das Risiko für eine erneute Ansteckungswelle und Kontaktbeschränkungen. Marx: „Zum persönlichen Schutz sollten Sie Kontakt zu Fremden stark einschränken bzw. den Mindestabstand konsequent einhalten. Ganz wichtig bleibt: Die Hände häufig desinfizieren oder waschen, Mund- und Nasenschutz tragen sowie die Hygieneregeln einhalten!“