„Stay@home – treat@home“ gewinnt Preis der Robert-Bosch-Stiftung

Freute sich über die Auszeichnung für das Projekt: Sven Tockan leitet das Team der Malteser, die für die erste ambulante Versorgung der Patienten vor Ort zuständig sind.
Diese Urkunde erhielten alle Projekt-Partner anlässlich der Preisverleihung. Fotos: Malteser Berlin
Raphael Dütemeyer, Leiter Strategische Entwicklung und Krisenmanagement der Malteser, hält die Preistrophäe in Händen.

Pflegebedürftige Menschen direkt zu Hause medizinisch versorgen, damit sie nicht erst in ein Krankenhaus müssen, um professionelle Hilfe zu erhalten: Das ist die zukunftsweisende Idee des Projektes „Stay@home treat@home“ von Berliner Charité und weiteren Projektpartnern zu denen auch die Berliner Malteser gehören. Das Projekt zielt darauf ab, durch ein eng aufeinander abgestimmtes, rund um die Uhr verfügbares Netzwerk aus dem ambulanten und stationären Bereich die Versorgung älterer Menschen zu verbessern. Die Malteser sind für die erste ambulante Versorgung im Akutfall zuständig. Ende Februar wurde das Projekt mit dem Gesundheitspreis Ideas for Impact des Health Campus der Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.

Lesen Sie hier die Presse-Information der Robert-Bosch-Stiftung:

Charité-Projekt gewinnt Ideas for Impact

Das Projekt „Stay@Home – Treat@Home“ unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin gewinnt den Ideas for Impact und erhält 100.000 Euro. Im Namen der Robert Bosch Stiftung verleiht der Bosch Health Campus am 22. Februar erstmals seinen neuen Gesundheitspreis in Berlin.

Der Ideas for Impact zeichnet wegweisende Versorgungskonzepte und soziale Innovationen aus, die eine bessere Gesundheit und mehr Lebensqualität versprechen und dabei einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Gesundheitsversorgung insgesamt haben. Das Gewinnerprojekt 2024 ist „Stay@Home – Treat@Home“. Mit dem Projekt unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin können Pflegebedürftige zu Hause gesundheitlich überwacht und medizinisch versorgt werden. Mit einem eng aufeinander abgestimmten Versorgungsnetzwerk aus dem ambulanten und stationären Bereich sollen Krankenhausaufenthalte verringert und das Gesundheitssystem so entlastet werden.

„Das Preisträgerprojekt ist wegweisend und zukunftsfähig. Das Konzept entlastet nicht nur unser medizinisches Versorgungssystem, sondern erhöht auch die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Bosch Health Campus.

Vernetzung und Telemedizin als Schlüssel

Betreuungspersonen oder Angehörige von Personen, die zu Hause gepflegt werden, erhalten Zugriff auf ein sogenanntes digitales interaktives Gesundheitstagebuch (DiG). Dieses ermöglicht eine datenschutzkonforme Dokumentation von Gesundheitsdaten im häuslichen Umfeld wie beispielsweise Medikationspläne, Allergien, aktuelle Diagnosen, aber auch Notfallkontaktdaten oder Patientenverfügungen. Sowohl Ärzt:innen als auch die Betreuungspersonen haben Zugriff auf das DiG. Ändert sich der Gesundheitszustand des zu Pflegenden, kann der oder die Verantwortliche aktiv den Hausarzt oder die Hausärztin darüber informieren. Das Gesundheitstagebuch unterstützt eine präventive Versorgung, da wichtige medizinische Informationen im Akutfall allen Netzwerkpartnern, die an der medizinischen Versorgung beteiligt sind, sofort zur Verfügung stehen. Das Projekt soll insgesamt bis September 2026 laufen, die Interventionsphase startete im Oktober 2023.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung! Sie ist eine Bestätigung für unsere Arbeit und ein zusätzlicher Ansporn, die Bemühungen um eine verbesserte Gesundheitsversorgung weiter voranzutreiben. Die alternde Gesellschaft ist eine Herausforderung für die Medizin. Die Menschen werden älter und müssen medizinisch versorgt werden. Auf der anderen Seite haben wir zur Bewältigung der Arbeit immer weniger Fachkräfte zur Verfügung. Wir müssen heute die Weichen dafür stellen,“ erklären Prof. Rajan Somasundaram, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Campus Benjamin Franklin, und Prof. Nils Lahmann von der Klinik für Geriatrie und Altersmedizin der Charité.

Das Projekt wurde von einer sechsköpfigen Expertenjury ausgewählt. Diese hoben besonders die ganzheitliche Herangehensweise hervor, die medizinische Expertise mit modernster Technologie und einem patientenzentrierten Ansatz kombiniert. „Stay@Home – Treat@Home“ geht damit einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Damit das prämierte Konzept auch in die Breite wirken kann und möglichst viele Nachahmer:innen finden, stellt der Bosch Health Campus weitere 80.000 Euro für Transferleistungen nach der Preisverleihung bereit.

Beteiligte Einrichtungen

„Stay@Home – Treat@Home“ ist ein Projekt unter Konsortialführung der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Beteiligte Konsortialpartner sind: bildbau GmbH, GWQ ServicePlus AG, Hausarztpraxis Dr. med. Irmgard Landgraf (projektbetreuende Hausärztin), Institute for Health Care Systems Management e. G., Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Malteser Hilfsdienst gGmbH, Techniker Krankenkasse, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung.

Sehen Sie hier ein Video über stay@home treat@home

HINWEIS: Wir suchen ab sofort Teilnehmende wie HausärztInnen, PatientInnen und Begleitende wenn die neue Versorgungsform startet. Alle Informationen und Kontakt finden Sie hier.