Gut gegen Einsamkeit: In diesem Spieletreff profitieren Jung und Alt voneinander

Im „Treffpunkt 65" ist Geschicklichkeit und Konzentration gefragt: Die 19-jährige Lotta tritt heute gegen Seniorin Erika an, die beim Stapelspiel Jenga ein ruhiges Händchen beweist.
Seit Herbst 2023 gibt es den „Treffpunkt 65Plus", der sich bei der jüngeren und älteren Generation großer Beliebtheit erfreut.
Ein junger Mann sitzt auf einer grauen Couch und bedient ein Handydisplay. Eine ältere Dame sitzt daneben und schaut neugierig und lächelt.
Der Schüler Christian gibt einer Frau Tipps für ihr Smartphone. Fotos: Rosa de Haen/Malteser Berlin

Berlin. Ein Samstagvormittag in Kreuzberg: In einem gemütlichen Raum sitzt eine Gruppe von 20 Leuten an zwei Tischen. Konzentration ist gefordert, die jungen und älteren Frauen und Männer sind vertieft in ihr Rommé-, Jenga- oder Scrabble-Spiel. Verlieren will keiner, trotzdem wird viel gelacht.

In diesem Spieletreff erleben die Generationen Spaß statt Einsamkeit: Im Herbst 2023 haben die Malteser im Berliner Bezirk Kreuzberg den „Treffpunkt 65plus“ gestartet – und dieses Angebot kommt erstaunlich gut bei Besucherinnen und Besuchern an. Die Idee: Alte Spieleklassiker wie Rommé oder Scrabble erleben eine Renaissance und werden von den Jugendlichen neu entdeckt, umgekehrt erhält die Ü-65-Gruppe wertvolle Tipps fürs Smartphone. Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich Jugendliche mit Älteren in den Räumlichkeiten der Kreuzberger Sankt Bonifatiusgemeinde, um gemeinsam zu spielen und voneinander zu lernen.

Gegen die Einsamkeit: Angebot ist Teil des Miteinander-Füreinander-Programms

Das Angebot ist Teil des vom Bundesfamilienministerium geförderten „Miteinander-Füreinander-Programms" der Malteser, das präventiv gegen Einsamkeit wirken soll. „Es ist schön, einen Ort zu haben, wo sich die Generationen auf Augenhöhe begegnen können“, sagt Projektreferentin Heike Joswig von den Maltesern. Das Angebot sei besonders bei den Älteren gefragt. Sie genießen die unterhaltsamen Stunden in Gesellschaft.

Obwohl die Gruppe erst seit Kurzem existiert, wirkt die Stimmung schon sehr vertraut und entspannt. Neu in der Runde ist diesmal Lotta Kurzke: Die 19-jährige Studentin spielt gegen Erika Steuer und türmt Jenga-Bausteine aufeinander. Es wackelt, doch die Seniorin stellt sich sehr geschickt an. Auch sie ist das erste Mal dabei. Beide wollen unbedingt wiederkommen und haben sich fürs Romméspielen verabredet.

Der 17-jährige Schüler Kristian ist bereits „erfahrener Spieler“ und besucht seit sechs Monaten den Spieletreff. Wenn die Älteren Fragen zum Handy haben, ist er ihre Ansprechperson. „Es freut mich, wenn ich behilflich sein kann und außerdem ist es voll schön, wenn die Beziehungen zu einigen der Älteren mit der Zeit enger und vertrauter werden”, sagt er.

Info: Interessierte sind herzlich eingeladen, im Treffpunkt der Generationen vorbeizuschauen! Jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 13.30 Uhr finden die Treffen in der Yorkstraße 88d in Kreuzberg statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Mehr Informationen gibt es hier: https://www.malteser-berlin.de/news-detailansicht/news/kreuzberg-neuer-treffpunkt-gegen-die-einsamkeit.html