Berlin. Die Balkon-Logen, Terrassen und Wiese sind gut gefüllt an diesem Donnerstagnachmittag im „Avila Wohnpark Sankt Teresa“ in Berlin-Tempelhof. Die älteren Damen tragen feine Kleider und Blusen, die Herren Hemd und sommerlichen Anzug. Es ist eine Premiere für die Senioren: Denn heute singt der Opernsänger Piortr Czajkowski für sie, begleitet am Akkordeon von Krzystof Rudowksi sowie an der Geige von Stanislaw Steinke.
„Das Konzert soll unsere Bewohner in der Corona-Krise aufheitern", sagt Janin Rotermund vom Malteser-Team, das die Senioren im Wohnpark betreut. Gerade für die älteren Menschen, die wegen der Pandemie viel Zeit in ihren Wohnungen verbringen müssen, sei Abwechslung wichtig im Alltag. Für Programm sorgt das Malteser-Team auch einmal in der Woche mit Bewegungsübungen im Freien - mit ausreichend Sicherheitsabstand.
Arien gegen die Krise
An die 1,50 Meter-Abstandsempfehlung halten sich die Senioren auch während des Konzerts. Der Tenor geht durch die Gassen des Wohnparks, damit alle Senioren etwas vom Konzert haben. Zu hören gibt es Lieder wie "Schön wie der junge Frühling", was prima zum sonnigen Wetter passt. Von den Senioren gibt es dafür viel Applaus.
195 Frauen und Männer, darunter 30 Ehepaare, leben im Wohnpark Sankt Teresa. Die jüngste Bewohnerin ist 62 Jahre alt, die älteste 94. In ihren 43 bis 80 Quadratmeter großen, barrierefreien Wohnungen können die Mieter eigenständig entscheiden, welche Aufgaben sie übernehmen und wo sie Unterstützung brauchen. Das Freizeitangebot in Sankt Teresa ist vielfältig: Neben Aquarellmalkursen, Singkreis, Kaffee-Nachmittagen, Ausflügen und Festen gibt es Sportstunden im Freizeitraum auf dem Gelände. Wegen der Corona-Pandemie verlagert das Malteser-Team viele Angebote ins Freie.