Katastrophenschutz-Übung mitten in der Nacht: Malteser proben den Ernstfall

Viel Blaulicht, viel Action: Mitten in der Nacht klingelte der Alarm bei den Retterinnen und Rettern der Malteser. Wenig später waren sie bereits mitten drin im Übungsgeschehen.
Bei Großereignissen trainieren Einsatzkräfte auch, wie sie Patientinnen und Patienten im Rettungswagen versorgen.
Wie reagiert man im Ernstfall? Genau das haben 29 ehrenamtliche Einsatzkräfte Freitagnacht geübt. Fotos: Katharina Müller/Malteser Berlin West
Starkes Übungsleitungsteam: Die Organisation einer Katastrophenschutzübung erfordert viel Zeit und Vorbereitung. Diese fünf Malteser haben sich die letzten Wochen intensiv mit den Fallszenarien, Unterkünften, Übungsgeländen, Darstellenden und der Essensversorgung beschäftigt.

Berlin. Es ist eine Nacht, die die Einsatzkräfte der Malteser sicher nicht vergessen werden: Ein Kleinbus mit sieben Insassen verunglückt in den frühen Morgenstunden am Stadtrand von Berlin. Es ist dunkel, die Verletzten schreien vor Schmerz. Doch wegen eines sportlichen Großevents in der Hauptstadt sind die Krankenhäuser überfüllt und alle Rettungswagen in der City bereits unterwegs. Die Feuerwehr fordert Unterstützung bei den Maltesern an. Um 2.30 Uhr schrillt der Alarm bei den Retterinnen und Rettern, die sich unmittelbar danach auf den Weg zum Unfallort machen. Zum Glück: Der Busunfall ist nie passiert, die Verletzten spielen nur und das Ganze ist nur ein fiktives Szenario.

Echt sind allerdings die sechs Einsatzfahrzeuge sowie die 29 Retterinnen und Retter der Gliederung Malteser Berlin West, die am Freitag für den Ernstfall geprobt haben. Auf einem eigens dafür vorbereiteten Gelände haben die Malteser eine Katastrophenschutzübung veranstaltet. Darunter Ehrenamtliche, die so geschminkt sind, als ob sie schwer verletzt sind, um das Übungsszenario möglichst echt wirken zu lassen. „Damit der Stress so real wie möglich ist, haben wir die Einsatzkräfte diesmal sogar nachts aus dem Bett geklingelt. Denn es ist etwas anderes, ob man tagsüber zum Einsatz gerufen wird oder mitten in der Nacht aufstehen und die Einsatzkleidung anziehen muss“, sagt Katharina Müller, die gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Kollegen Maximilian Sprengel, Konrad Schulz, Mattis Laurisch und Vinzenz Pavlotsky die Übung geleitet hat.

Einsatzkräfte bis in die frühen Morgenstunden aktiv

Trainiert werden sollte unter anderem, wie die Gruppe eine Behandlungsstelle aufbaut, ob die Erstversorgung in der Patientenablage gut organisiert wird und ob das Team auch dann funktioniert, wenn es nicht in bekannten Zweier- oder Dreiergruppen zusammenarbeitet. Während die Teilnehmenden in der Dunkelheit Zelte aufbauen, haben Übungsbeobachterinnen und -beobachter in gelben Warnwesten fleißig notiert, ob auch alles funktioniert. Als es draußen hell wird, endet die Übung für die Katastrophenschützerinnen und Katastrophenschützer mit einem verdienten Frühstück in den Räumen der Gliederung West. Katharina Müller und ihre Kollegen sind zufrieden mit dem Ausgang der Übung.