Berlin. Sie kleben Pflaster auf Wunden, messen Blutdruck und beherrschen im Ernstfall sogar die Herz-Lungen-Wiederbelebung: Seit 2014 hat die Malteser Jugend 50 junge Gemeindesanitäter im Erzbistum Berlin für den Notfall ausgebildet. Die Mädchen und Jungen ab 13 Jahren leisten Erste Hilfe, wenn andere während der Gottesdienste, bei Gemeindefesten oder Kirchenkonzerten in Not geraten. Und die Helfertruppe wird immer größer: Erst im Mai haben sich 15 Jugendliche im Alter von 13 bis 23 Jahren aus Berlin, Brandenburg, Leipzig und Jena von den Maltesern zum Gemeindesanitäter ausbilden lassen.
Weil das Berliner Projekt auch in Kirchengemeinden wie Magdeburg, Halle und Dresden auf großes Interesse gestoßen ist, baut der Malteser Hilfsdienst nun im Norden und Osten des Landes ein Netzwerk auf für junge Menschen, die in Kirchengemeinden Erste Hilfe leisten. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben vom Bonifatiuswerk. „Wir wollen ein neues Freizeitangebot für Jugendliche in den Gemeinden schaffen“, sagt Matthias Kuhlmann, Projektreferent der Malteser Jugend in Berlin. Denn oft mangele es in den Pfarrgemeinden an Angeboten für die jungen Leute. Kuhlmann, der über Erfahrung auf dem Gebiet der Jugendarbeit verfügt, ist überzeugt, dass der Gemeindesanitätsdienst in den Pfarrgemeinden gut ankommen wird. „Die jungen Leute übernehmen Verantwortung für andere und treten als junge Christen in Aktion.“
„Nicht jeder junge Mensch singt im Chor oder will Ministrant werden.“
Ähnlich sieht man es in der Diözese Magdeburg. Das Ehrenamt sei eine „gute Möglichkeit“ Jüngere stärker in der Kirchengemeinde einzubinden,“, sagt Diözesanjugendreferentin Christiane Hess. „Nicht jeder junge Mensch singt im Chor oder will Ministrant werden. Die Aufgabe als Gemeindesanitäter ist eine neue, andere Möglichkeit mit der Kirche verbunden zu sein.“
Als Gemeindesanitäter übernehmen die Jugendlichen die medizinische Erstversorgung bei Veranstaltungen oder Messen in ihren Pfarrgemeinden. Auch vor den Gottesdiensten sind die jungen Leute im Alter von 14 bis 19 Jahren im Einsatz, etwa wenn sie Rollstuhlfahrer oder andere hilfsbedürftige Menschen zu ihren Plätzen begleiten oder darauf achten, dass es den überwiegend älteren Kirchenbesuchern gut geht.
Doch nicht nur die Gemeindemitglieder, auch die Jugendlichen profitieren von ihrem Engagement. Die Idee: Junge Ersthelfer sollen den Gemeindesanitätsdienst als Möglichkeit wahrnehmen, sich sozial zu engagieren, auch als Vorbereitung auf einen Beruf im medizinischen oder pflegerischen Bereich. „Die Jugendlichen werden von uns ausgebildet und punkten damit, dass sie gelernt haben, wie man in Notfällen schnell und qualifiziert Erste Hilfe leistet“, sagt Kuhlmann.
Wer mehr über das Netzwerk erfahren möchte und sich für die Ausbildung zum Gemeindesanitäter interessiert, kann sich an die Jugendreferenten der jeweiligen Diözesen wenden:
Berlin: lukas.miethke@malteser.org Tel.: +49 (030) 34 80 03-263
Erfurt: sabine.orlob@malteser.org Tel.: 0361 34047-50
Magdeburg: christiane.hess@malteser.org Tel.: +49 (0) 391 - 818585-1
Dresden: Christian.domagala@malteser.org Tel.: +49 (0) 351 4 35 55 35
Görlitz: Tabea.Riedl@malteser.org Tel: 03581/4800-35