Berlin. Der neue Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser ist am Dienstag vor der Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte von Erzbischof Dr. Heiner Koch gesegnet worden. Der umgebaute, rund 70.000 Euro teure Krankentransportwagen bringt unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase an ihre Wunschorte. Bislang standen dafür nur geliehene Fahrzeuge zur Verfügung, dank Spenden kann für das Herzenswunsch-Projekt nun ein eigener Krankenwagen eingesetzt werden.
„Wenn jemand im Sterben liegt, wird es schwer, ihr oder ihm eine Freude zu machen. Wenn es gelingt, einen Herzenswunsch trotz Schmerzen und Leid zu erfüllen, so ist das jede Mühe wert. Ich danke allen Spendern und Ehrenamtlichen, die dies ermöglichen. Darauf liegt Gottes Segen!", sagte Erzbischof Dr. Heiner Koch bei der Segnungsfeier, an der Malteser und auch der Domprobst der Hedwigskathedrale Tobias Przytarski teilnahmen.
Segnung im Namen des Schutzpatrons der Reisenden
Der Erzbischof übergab dem Herzenswunsch-Team zum Schutz während der Fahrten die Christophorus-Medaille mit auf den Weg. Denn Christophorus gilt als Schutzpatron der Reisenden. Der Heilige hat der Legende nach das Christuskind und damit die ganze Last der Welt getragen. In seinem Namen den Herzenswunsch-Krankenwagen zu segnen sei auch ein Symbol dafür, dass die Ehrenamtlichen mit ihrem Einsatz zum Christusträger würden, so Koch. Er bat darum: „Schenke Ihnen Sicherheit auf den Straßen und Wegen dieser Stadt."
Ein besonderes Projekt
Das Projekt „Herzenswunsch-Krankenwagen“ der Berliner Malteser startete im Jahr 2018. „Wir bringen unheilbar kranke Menschen an besondere Orte, die sie allein nicht mehr erreichen könnten“, sagt Projektkoordinator Sandro Jasker.
2019 wurden bereits vier Fahrten realisiert. Die Ziele der Herzenswunschtouren sind unterschiedlich. Vom Hospiz aus ging es zum Tierpark nach Eberswalde, zum Spiel des Lieblingsfußballvereins 1. FC Union Berlin ins Stadion oder zur Currywurstbude an den Alexanderplatz.
Die Ausflüge sind selten traurig: „Es wird viel gelacht."
Begleitet werden die unheilbar Kranken von ehrenamtlichen Maltesern, die ausgebildete Rettungssanitäter oder -assistenten sind. „Anders als man vielleicht denkt, lachen wir auch viel auf den Fahrten", sagt Heike Wandrey, die an der Segnungsfeier teilnahm und als Helferin bereits bei zwei Ausflügen selbst dabei war.
Die 51-Jährige fährt ehrenamtlich im Herzenswunsch-Krankenwagen mit, weil es ein schönes Gefühl sei, Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine Freude zu machen. Bei den Ausflügen gebe es viele bewegende Abschiedsmomente. „Als im Fußballstadion etwa die Hymne vom 1. FC-Union erklang, musste nicht nur unser Fahrgast weinen, sondern auch wir Ehrenamtlichen waren gerührt." Die Berlinerin möchte auch in Zukunft Touren des neuen Herzenswunsch-Mobils ehrenamtlich begleiten. „Dass wir mit Gottes Segen fahren, ist ein schönes Gefühl", sagte sie nach der Segnungsfeier mit dem Erzbischof.