Berlin. Nach der Sommerpause ging heute der Politikbetrieb im Berliner Abgeordnetenhaus weiter. Dort waren am Vormittag nicht nur gute Entscheidungen gefragt, sondern beherztes Handeln. Kurz vor der ersten Plenarsitzung haben die Malteser im Parlamentsgebäude eine Erste-Hilfe-Aktion durchgeführt. Bei einer Reanimationsübung ging es darum, das Bewusstsein für die Bedeutung der Herz-Lungen-Wiederbelebung bei einem plötzlichen Herzstillstand zu schärfen.
Anlass für die Aktion war der Tag der Ersten Hilfe, der am kommenden Samstag, 14. September, stattfindet. Dieser Tag soll daran erinnern, wie wichtig die Nothilfe von Ersthelfern bei Unfällen und Katastrophen ist. Bereits am Donnerstag haben Abgeordnete und Beschäftigte aus der Verwaltung des Berliner Abgeordnetenhauses in jeweils 20-minütigen Einheiten an Übungspuppen trainiert, wie man bei einem Herz-Kreislaufstillstand helfen kann. Die Schirmherrschaft für das Projekt hatte die Abgeordnetenhaus-Präsidentin Cornelia Seibeld übernommen.
Abgeordnete wie Vasili Franco, Lilia Usik, Christian Zander und Iris Gertig nahmen an der Reanimationsübung teil und übten die Herzdruckmassage. Mit der Aktion wollen die Malteser darauf aufmerksam machen, dass Wiederbelebung Menschenleben retten kann. Denn viele Menschen frischen ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse nicht auf und sind dann im Notfall unsicher.
Erste-Hilfe-Kurse: Wie war noch mal die stabile Seitenlage?
Fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland haben den letzten Erste-Hilfe-Kurs vor mehr als fünf Jahren besucht. Acht Prozent haben sogar noch nie einen Ersthelfer-Kurs absolviert. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Malteser. Dabei kann man in der Ersten Hilfe nicht viel falsch machen.
In einem Erste-Hilfe-Kurs, der einen Tag oder zwei bis drei Abende dauert, lernen die Teilnehmenden die Handgriffe für den Notfall. „Unser Appell zur Teilnahme richtet sich zum Tag der Ersten Hilfe besonders an diejenigen, die viel unter Menschen sind. Denn bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit als erste helfen zu müssen, am höchsten“, sagt Alexander Liebig, Leiter Ausbildung bei den Berliner Maltesern.
Unter anderem für Führerschein-Bewerber und Betriebshelfer ist ein Kurs verbindlich. Hilfsorganisationen und Berufsgenossenschaften fordern, den Erste-Hilfe-Kurs alle zwei Jahre zu wiederholen.
Erste Hilfe leisten – so geht‘s
In den ersten Minuten Hilfe zu erhalten, kann für Betroffene den Unterschied zwischen geringen Folgen und schwerwiegenden Folgen bis zum Tod haben. Alexander Liebig von den Maltesern: „Falsch machen können Laien eigentlich nichts – außer nicht aktiv zu werden. Also den Patienten ansprechen, Notruf an die 112 absetzen und beim Patienten bleiben bis die Profis in wenigen Minuten übernehmen.“ Da oft auch andere Menschen in der Nähe sind, bittet ein Ersthelfer auch diese um Unterstützung. Zum Beispiel um den Patienten besser zu lagern, ihn vor Hitze oder Kälte zu schützen oder einen Verbandkasten oder Defibrillator zu holen. Ein automatischer Defibrillator (AED), mit dem der Herzschlag aktiviert wird, sagt den Helfenden mit einfachen Ansagen, was zu tun ist. In immer mehr öffentlichen Gebäuden oder Eingängen von Firmen findet sich ein AED.
Erste-Hilfe-Kurse bieten die Malteser in Berlin regelmäßig an. Mehr unter https://www.malteser-berlin.de/kurse