Berlin. Ein Jahr nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine stehen die Berliner Malteser in der Geflüchteten-Hilfe vor anderen Herausforderungen als zu Beginn des Krieges. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine am 24. Februar 2022 unterstützt die katholische Hilfsorganisation ukrainische Geflüchtete in der Hauptstadt an Standorten wie dem Hauptbahnhof, dem Zentralen Omnibusbahnhof und dem Ankunftszentrum in Berlin-Tegel. Im Ukraine-Ankunftszentrum-Tegel ist es den Maltesern gemeinsam mit den anderen Berliner Hilfsorganisationen gelungen, innerhalb kürzester Zeit Strukturen für die Betreuung und Information der Menschen aufzubauen sowie neues Personal einzustellen. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat sich das hauptamtliche Malteser-Team in Tegel auf 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdoppelt.
Die Menschen im Ankunftszentrum Tegel brauchen Freizeitangebote
Waren die ersten Monate nach dem Kriegsausbruch darauf ausgerichtet, dass die Menschen im Ankunftszentrum maximal zwei bis drei Tage blieben, verweilen die Geflüchteten dort inzwischen mehrere Wochen. „Wir begleiten die Menschen hier im Ankunftszentrum Tegel jetzt für deutlich längere Zeiträume. Das bringt zusätzliche Herausforderungen für uns als betreuende Hilfsorganisation mit sich. Die Menschen sind hier über Wochen ohne Aktivitäten, in Ungewissheit über die Zukunft und vor allem ohne Privatsphäre. Mit Angeboten und Informationen zur Freizeitgestaltung versuchen wir Lagerkoller und Spannungen untereinander vorzubeugen und abzubauen“, sagt Maximilian Devantier, Leiter des Malteserteams in Berlin-Tegel.
Malteser initiieren Projekte für Geflüchtete im Ankunftszentrum Tegel: ein Chor, ein Friseursalon und Sportangebote
Drei neue Projekte der Malteser sollen daher für Abwechslung im monotonen Alltag der Menschen im Ankunftszentrum in Tegel sorgen:
- „HairBerlin“, ein Friseursalon im Ankunftszentrum-Tegel. Die Haarschnitte in dem kleinen Container auf dem Rollfeld sind kostenlos, denn bei diesem Angebot geht es um viel mehr als nur um eine neue Frisur: Das Wohlbefinden der Geflüchteten steht im Fokus.
- Geflüchtetenchor: Der im Dezember gegründete Chor für Geflüchtete soll für Abwechslung sorgen. Zweimal in der Woche können ukrainische Kinder und Erwachsene gemeinsam Chorstücke proben. „Singen hebt die Stimmung und steigert nachweislich das allgemeine Wohlbefinden“, sagt Felicitas Jalsovec von den Malteser Werken, die Projekte zur Mentalen Gesundheit von Geflüchteten und Helfenden koordiniert.
- Bewegung: Geflüchtete können jetzt auch an Sport- und Bewegungsangeboten teilnehmen, die im Ankunftzentrum seit Februar angeboten werden.
Wenn Sie unsere Arbeit für Geflüchtete unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende:
Pax Bank e.G., IBAN DE 03 3706 0120 1201 2040 18 Stichwort „Geflüchtete“.
Integrationsangebote der Malteser für ukrainische Geflüchtete in der Hauptstadt
Auch in der Integration geflüchteter Menschen engagieren sich die Malteser für die in Berlin ankommenden Ukrainerinnne und Ukrainer. Seit Herbst 2022 gibt es viele neue Angebote der Malteser für Geflüchtete aus der Ukraine, die in der Hauptstadt leben und Kontakt zu anderen suchen. Mehr Informationen zu den Integrationsangeboten der Malteser in Berlin gibt es hier:
- Bei einem Lese- und Kreativkreis kommen geflüchtete Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und Eltern in Berlin-Charlottenburg zusammen, um gemeinsam zu lesen.
- Mit dem „Beweg Dich schlau!"-Programm der Felix-Neureuther-Stiftung wollen die Malteser geflüchteten Kindern Freude an Bewegung vermitteln.
- Die Malteser bieten einen neuen Gesprächskreis für geflüchtete Menschen aus der Ukraine an. In einer festen Gruppe finden sie gegenseitige Unterstützung, aber auch psychologische Hilfe, sei es bei persönlichen Belastungen, Beziehungsproblemen in der Partnerschaft oder in der Familie oder bei der Integration in das noch ungewohnte alltägliche gesellschaftliche Leben.
So helfen die Malteser ukrainischen Geflüchteten in der Hauptstadt:
Die Malteser sind in der Hauptstadt an den drei Standorten Hauptbahnhof, Zentraler Omnibusbahnhof und im Ankunftszentrum in Tegel im Einsatz für Menschen, die vor dem Krieg nach Deutschland fliehen mussten.
Am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) kümmern sich die Malteser seit einem Jahr darum, ankommende Ukrainer zu informieren und ihnen einen Shuttle zum zentralen Ankunftszentrum in Tegel zu organisieren.
Im Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tegel sind die Malteser gemeinsam mit den Berliner Hilfsorganisationen im Auftrag des Landes Berlin seit Mitte März Ansprechpartner für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tegel betreuen die Malteser aktuell einen Bereich mit rund 1.300 Betten. Kernaufgabenbereich der mehr als 220 Mitarbeitenden der Malteser in Tegel ist neben der Betreuung der Unterkunftsbereiche das Informationsmanagement.