Berlin. Sie spendet Trost und Nähe, wenn das Leben endet: Seit 17 Jahren begleitet Anne Schnirch schwerkranke und sterbende Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegeheim Lore-Lipschitzhaus in Berlin-Lichtenrade. Für dieses besondere ehrenamtliche Engagement ist die 87-jährige Berlinerin am Dienstag vom Berliner Senat mit der Ehrennadel ausgezeichnet worden.
Anne Schnirch wird für ihr außergewöhnliches Engagement geschätzt, da sie sich dreimal wöchentlich mit Wärme und Zuneigung um schwerkranke und sterbende Menschen kümmert, die oft niemanden mehr haben. Sie reicht Essen, singt, schaut gemeinsam alte Fotos an und schenkt den Besuchten Aufmerksamkeit und liebevolle Nähe. In den letzten Momenten hält sie die Hand, tupft die Stirn ab und summt leise Lieder. Ihre Präsenz ist im Pflegeheim unverzichtbar geworden. Darüber hinaus unterstützt sie ihre ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen bei der Reflexion des Erlebten und engagiert sich unermüdlich beim Spendensammeln, insbesondere auf einem jährlichen Handwerkermarkt, bei Adventsbasaren und Kuchenverkäufen, dessen Einnahmen dem Hospizdienst zugutekommen.
„Anne ist ein Engel“
Anne Schnirch ist eine gläubige, warmherzige und sozial engagierte Frau, die sich stets für andere Menschen eingesetzt hat. Ihre Kolleginnen und Kollegen beschreiben sie als jemanden, der einfach nicht anders kann, als zu helfen, wo immer es nötig ist. Ihre Energie und Kraft, die sie trotz ihres Alters aufbringt, seien bewundernswert. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters begann sie mit 70 Jahren ihr Engagement und ist nun mit 87 Jahren immer noch aktiv. „Anne Schnirch ist ein wahrer Engel“, so die anderen Ehrenamtlichen.
Seit mehr als zehn Jahren zeichnet das Land Berlin Berlinerinnen und Berliner aus, deren ehrenamtliches Engagement, die Stadtgesellschaft in besonderer Weise stärkt. Dieses Jahr hat der Staatsekretär für Integration, Antidiskriminierung und Vielfalt, Max Landero, 19 solcher Menschen die Ehrennadel verliehen – als Zeichen der Würdigung und Wertschätzung.