Die Malteser freuen sich mit Idealo über die Platzierung als Finalist beim Berliner Unternehmerpreis. Für ihr gesellschaftliches Engagement im Rahmen des Social Days in Projekten der Malteser ist das Unternehmen am Donnerstag vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und der IHK Berlin ausgezeichnet worden. Was macht diesen Sozialtag so wirkungsvoll?
Anne Langhorst: Social Days, an denen sich Unternehmen für das Gemeinwohl einsetzen, haben bei den Maltesern eine lange Tradition: Mitarbeitende engagieren sich einmal im Jahr in sozialen Einrichtungen und arbeiten nicht wie gewohnt an ihrem Arbeitsplatz. Unser gemeinsam mit Idealo entwickelter „Community Impact Day“ geht noch einen Schritt weiter, denn das Engagement der Mitarbeitenden ist kontinuierlich. So setzen sich die Idealo-Beschäftigten bei uns Maltesern gleich an vier Tagen im Jahr ein.
In welchen Projekten und Einrichtungen der Malteser haben die Idealo-Beschäftigten mitangepackt?
Langhorst: Sie haben zum Beispiel in allen unseren drei betreuten Wohneinrichtungen eine Smartphone-Sprechstunde angeboten und Seniorinnen und Senioren im Umgang mit ihrem Handy geschult. Andere Beschäftigte wiederum waren in unserem Jugendclub MANNA aktiv, haben dort Gartenbeete angelegt, Sträucher beschnitten und Laub geharkt. Und anschließend das Laub auch wieder abtransportiert, damit unsere Leute entlastet werden.
Wie profitieren die Malteser von solchen Tagen?
Langhorst: In der Vergangenheit war es oft leider so, dass die Organisation eines solchen Sozialtages ein großer zusätzlicher administrativer Aufwand für unsere Mitarbeitenden war. Dieser Zeitaufwand verhinderte, dass sich Mitarbeitende um ihre eigentlichen Tätigkeiten kümmern konnten, die ohnehin herausfordernd sind. Auch der finanzielle Aufwand war hoch für diese Tage bei den ohnehin knappen Ressourcen von uns als Hilfsorganisation. Das muss sich ändern, haben wir gedacht und mit Idealo den „Community Impact Day“ ins Leben gerufen.
Welche Idee steckt dahinter?
Langhorst: Bei diesem Sozialtag steht nicht der Spaß für die Mitarbeitenden der Firmen im Fokus, sondern es geht in erster Linie darum, dass wir als Organisation an allen Ecken und Enden unterstützt werden. Um einen Social Day zu organisieren, muss frühzeitig mit der Planung begonnen werden. Damit der Aufwand für unsere Einrichtungen möglichst gering gehalten wird, vermitteln wir den Unternehmen Projekte und unterstützen sie, aber um die Organisation kümmern sich die Firmen größtenteils selber, zum Beispiel um den Abtransport von Gartenabfällen, sodass unsere Mitarbeitenden sich darum nicht kümmern müssen. Auch die entstehenden Kosten werden von den Firmen übernommen.
Hat sich hinsichtlich des sozialen Engagements von Firmen etwas getan in den vergangenen Jahren?
Langhorst: Es hat sich auf jeden Fall etwas getan hinsichtlich sozialer Verantwortung. Helfen ist längst nicht mehr nur Unternehmenssache. Immer häufiger sind es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst, die sich soziales Engagement von ihrem Arbeitgeber wünschen und soziale Projekte außerhalb des Kerngeschäfts bei ihrem Arbeitgeber fordern. Homeoffice, Gesundheit am Arbeitsplatz und Nachhaltigkeit gehören für Mitarbeitende längst zu einem tollen Job mit dazu. Beschäftigte wollen ganzjährig Social Days und die bekommen sie bei uns.
Warum sind die Malteser darüber hinaus ein guter Partner für Sozialtage von Unternehmen?
Langhorst: Bei uns gibt es soziale Projekte in vielen Bereichen. Die Malteser helfen Älteren, Menschen mit Demenz, Geflüchteten sowie Kindern und Jugendlichen im Alltag. Wir unterstützen die Firmen dabei, das passende Projekt zu finden.
*Anne Langhorst leitet den Bereich Wirkungsmanagement & Partnerships beim Malteser Hilfsdienst e.V. Berlin.