Berlin. Wenn ein Elternteil unheilbar erkrankt, ist für die Familien nichts mehr so, wie es einmal war. Umso wichtiger ist es, den Kindern eine sorgenfreie Auszeit zu bereiten und sei es nur für ein paar Stunden. Für Kinder, die schwerkranke Eltern oder Geschwister haben, die sterben müssen, gibt es in Berlin ein besonderes Angebot des Malteser Hilfsdienstes: Der ambulante Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst der Malteser entlastet erkrankte Familien, in denen Kinder mit Sterben und Trauer konfrontiert sind. Mit fachlich ausgebildetem Personal und 45 Ehrenamtlichen unterstützen die Malteser etwa 80 Berliner Familien im Jahr.
So können Sie den Kinder- und Familienbegleitdienst der Malteser unterstützen:
Ohne Spenden geht nichts: Der ambulante Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst finanziert sich zu 70 Prozent aus Spenden. Allein 100.000 Euro benötigen die Malteser in Berlin hierfür pro Jahr. Wo und wie Ihre Spende unterstützt, sollen die folgenden Beispiel zeigen:
- mit 80 Euro kann eine Ehrenamtliche über drei Monate Aktivitäten mit den Kindern unternehmen. Dies könnte Eisessen oder auch ein Kinobesuch sein.
- 300 Euro kostet die Supervision für eine Ehrenamtlichen-Gruppe pro Monat
- 750 Euro sind die Kosten für die Ausbildung einer Ehrenamtlichen zur Hospizhelferin
Spenden Sie online unter diesem Link oder an: Malteser Hilfsdienst e.V., Pax Bank, IBAN DE03 3706 0120 1201 2040 18, BIC GENODED1PA7, Verwendungszweck Kinderhospiz
Seit 2008 gibt es den ambulanten Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst der Malteser in Berlin. Die Hilfsorganisation steht Familien zur Seite, in denen ein Kind oder aber ein Elternteil schwer erkrankt ist. Die Begleitung der Familien beginnt auf Wunsch bereits unmittelbar nach der Diagnose einer schweren Erkrankung und sie wird je nach Bedarf bis zum Tod des Elternteils und auch darüber hinaus in Form von Trauerbegleitung für die Angehörigen fortgesetzt. Wenn der Vater Krebs hat, die Mutter nicht mehr lange zu leben hat oder es den kleinen Bruder nicht mehr lange geben wird, sind die psychischen Belastungen der Familien enorm. Kinder leiden darunter, werden geprägt und die zukünftige Entwicklung belastet.
Zeit des Abschieds - So unterstützen die Malteser Familien mit schwerkranken Müttern und Vätern:
Von den Maltesern geschulte Ehrenamtliche besuchen die Kinder einmal in der Woche für zwei, drei Stunden, helfen bei den Hausaufgaben, gehen mit ihnen auf den Fußballplatz, ins Kino oder ins Schwimmbad, um auf andere Gedanken zu kommen. Die Ehrenamtlichen übernehmen überwiegend Aufgaben der Eltern, die sie aufgrund der familiären Belastungen durch die Erkrankung und Behandlung eines Elternteils nicht mehr bewältigen können. „Ich zeige dem Kind: Ich bin ausschließlich für dich da, und wir machen nur das, was du willst. Spielen, lesen, toben, egal was“, sagt eine Familienbegleiterin der Malteser über ihr Ehrenamt. Ob über Krankheit, Tod und Verlust des geliebten Papas oder der Mama gesprochen wird, entscheidet allein das Kind. Die meisten Kinder, um die sich die Ehrenamtlichen kümmern, sind im Alter zwischen fünf und zehn Jahren, aber auch Jugendliche können das Angebot nutzen. Bei den Maltesern gibt es auch viele junge Ehrenamtliche im Alter von 20 bis 30 Jahren, die Jugendlichen und Kindern mit kranker Mutter oder Vater zur Seite stehen. Denn sie sind oftmals noch näher an der Welt der Kinder und Jugendlichen dran, können mit ihnen über ihre Lieblings-Youtuber reden oder über Dinge, von denen Eltern manchmal nichts verstehen.
Beratung für Eltern: Wieviel Wahrheit vertragen die Kleinen?
Ergänzend zur ehrenamtlichen Begleitung der Kinder, stehen die Malteser auch den Eltern zur Seite. Das Familienbegleitteam bietet den Müttern und Vätern eine psychosoziale und fachliche Beratung an. Häufig gestellte Fragen der Eltern sind: Wie kann man mit den Kindern über Krankheit, Sterben und Tod sprechen? Wieviel Wahrheit vertragen die Kleinen? Soll die familiäre Situation in der Kita und Schule thematisiert werden und wenn ja, wie? Dürfen Kinder bei der Beerdigung dabei sein?
Auch über andere Themen kann gesprochen werden, etwa über eigene Ängste der Erwachsenen in Bezug auf ihre Krankheit und das Sterben oder welchen Einfluss die Krebserkrankung auf die Familie und Partnerschaft hat, etwa wenn Rollen neu verteilt werden müssen. Denn wenn ein krankes Elternteil nicht mehr einkaufen gehen oder mit den Kindern Hausaufgaben machen kann, übernimmt der gesunde Partner oder die Partnerin viele weitere Aufgaben, was neben der eigenen Betroffenheit schnell zur Überforderung führen kann. Auch über Themen wie das Körpererleben und Sexualität kann geredet werden. Rat gibt es auch bei finanziellen Sorgen, denn oft bricht ein Hauptverdiener weg, wenn der andere schwer erkrankt. Zudem werden die Familien auch über den Tod hinaus von der Anlaufstelle der Malteser für Trauernde beraten.